Wenn es nach den Eltern von Frank Spilker gegangen wäre, hätte er die väterliche Gärtnerei übernommen und wäre im westfälischen Bad Salzuflen geblieben. Doch der schlaksige Junge will weg aus der Kleinstadt. Er studiert in Bielefeld und Lüneburg, 1990 zieht er, 24 Jahre jung, nach Hamburg. Er kann Gitarre spielen, gründet seine Band Die Sterne und schmeißt bald das Studium der Kulturwissenschaften.

Die eigene Kreativität ausleben zu können ist ihm wichtiger als ein bürgerliches Leben: Frank Spilker entscheidet sich für ein anfangs unsicheres Dasein als Künstler. Die Sterne stehen im Mittelpunkt seines Musikerlebens, in einer Woche erscheint mit „Flucht in die Flucht“ das zehnte Album des Trios. Der Zweimetermann, der mit Frau und zwei Teenagerkindern im Karoviertel lebt, hat aber auch noch Seitenprojekte am Start: Er hat die Frank Spilker Band gegründet, die einen anderen Sound pflegt als Die Sterne; seit einigen Jahren ist er Radiomoderator bei ByteFM und moderiert dort „Frank-a-delic“; 2013 hat er seinen ersten Roman veröffentlicht. „Es interessiert mich nicht, aber das kann ich nicht beweisen“ erzählt die Geschichte eines Mittvierzigers, der in eine Lebenskrise gerät.

Im Moment stehen Die Sterne wieder in Spilkers Fokus. Nach dem Schreiben kommt jetzt das Spielen. Heute auf Kampnagel geht es los, im Oktober folgt eine große Deutschland-Tournee. Von Bandkrise keine Spur.