Mediengruppe M. DuMont Schauberg gehört zu den Beschwerdeführern

Köln/Berlin. Zwölf deutsche Verlage haben gemeinsam mit der Verwertungsgesellschaft VG Media beim Bundeskartellamt Beschwerde gegen das Suchmaschinenunternehmen Google eingereicht. Die Mediengruppe M. DuMont Schauberg, die zu den Beschwerdeführern gehört, teilte am Dienstag mit, Google missbrauche seine Marktmacht und zwinge die Verleger, auf die Durchsetzung des im vergangenen Jahr verabschiedeten Leistungsschutzrechtes zu verzichten.

Christian DuMont Schütte, Verleger der Mediengruppe und Mitglied des VG-Media-Beirats, teilte mit, ohne diesen Verzicht wären die Angebote der Verlage bei Google nicht mehr auffindbar. „Diese Drohung, bei einer Suchmaschine dieser Marktmacht gar nicht mehr vorzukommen, ist nach unserer Bewertung ein Missbrauch ihrer Stellung mit weitreichenden Folgen für die deutschen Verlage.“

Die VG Media, die zurzeit 156 Radio- und Fernsehsender sowie 219 digitale Angebote vertritt, hatte in der vergangenen Woche mitgeteilt, sie habe eine Zivilklage gegen Google eingereicht. Die Verwertungsgesellschaft will so Zahlungen für die gewerbliche Nutzung redaktioneller Inhalte durchsetzen.

Seit August 2013 dürfen Verleger Gebühren verlangen, wenn ihre Inhalte kommerziell im Internet genutzt werden, beispielsweise durch Suchmaschinen. In Google News werden nur noch Inhalte von Verlagen angezeigt, die ihr Einverständnis für eine kostenlose Nutzung gegeben haben. Viele Verlage haben einer solchen Nutzung zugestimmt, sich aber einen Widerruf vorbehalten. Zahlungen an die Verleger lehnt Google ab.