„Dass ich mit dem Fahrrad aufgewachsen bin, erklärt sich sicher auch aus meiner Herkunft“, meint Mario Bäumer, 41, der in der Fahrrad-Stadt Münster geboren wurde. Heute besitzt der Kurator der Hamburger Ausstellung „Das Fahrrad“, die jetzt im Museum der Arbeit zu sehen ist, drei ganz unterschiedliche Exemplare: ein Stadtrad, mit dem er am häufigsten unterwegs ist, ein nur noch selten genutztes Rennrad und ein absolutes Liebhaberstück. „Das ist ein Gazelle-Damenrad von etwa 1960, das mir sehr am Herzen liegt, denn es gehörte meiner Großmutter“, sagt Bäumer.

Nach dem Abitur hat er in Münster und Dresden Politikwissenschaft, Geschichte und Kunstgeschichte studiert. Erste Ausstellungserfahrungen sammelte er am Deutschen Hygienemuseum in Dresden. 2008 wechselte der St.-Pauli-Fan ans Museum der Arbeit. Mit seiner langjährigen Lebenspartnerin lebt er am Rande von Eimsbüttel, einem Stadtteil, dessen Lebensqualität er besonders schätzt. Für einen Geisteswissenschaftler eher untypisch ist seine Liebe zu Zahlen. „Ich habe aus Interesse im Nebenfach Mathematik studiert“, sagt der Kurator, der nicht nur gern Krimis liest, sondern manchmal auch philosophische Texte.

Dass er Hamburg in seiner Freizeit per Rad erkundet, versteht sich fast von selbst. „Für kürzere Strecken nehme ich gern Omas Gazelle-Rad“, sagt Bäumer. „Es ist immer fahrbereit.“