Dirk Albert Felsenheimer, 51, genannt Bela B., ist bekannt als ein Drittel der Punkband Die Ärzte. Der Titel seines neuen Solo-Albums „Bye“ ist keineswegs Programm. Denn der Mann mit dem scharf geschnittenen Gesicht und der schwarzen Haartolle denkt noch lange nicht ans Aufhören.

Bela B. wuchs in einem Frauenhaushalt mit Großmutter, Mutter und Schwester in Berlin auf, der Vater hatte sich früh aus der Familie verabschiedet. Ausbildungsschritte als Polizist, Verkäufer und Schaufensterdekorateur mündeten nicht in eine Erwerbstätigkeit. Viel verlockender war das Drumset im heimischen Probenraum.

1982 formierte er mit Farin Urlaub die erfolgreiche Punkrockband Die Ärzte, wo er seither trommelt. Im Jahr 2006 brachte er sein Solodebüt „Bingo“ heraus. Außerdem war er kurze Zeit Inhaber eines Leipziger Horror-Comicverlags und ergatterte als Schauspieler Nebenrollen, darunter einen Kurzauftritt in Quentin Tarantinos „Inglorious Basterds“.

Trotz Punk-Wildheit und Horror-Faible ist Bela B. ein zugewandter, engagierter Mensch, der sich in seiner Freizeit bei der globalisierungskritischen Bewegung Attac, der Tierrechtsorganisation Peta und Viva con Agua engagiert. Mit Lebensgefährtin und dem gemeinsamem Sohn lebt er in Hamburg, wo er alle zwei Wochen im Stadion zu finden ist. Beim einzig wahren Punk-Verein. Natürlich bei St. Pauli.