Die Hamburger Musikhochschule gleich zweimal besucht, aber ohne Abschluss verlassen zu haben – das können nur wenige von sich sagen. Axel Pätz wurde dort als Hochbegabter mit 16 aufgenommen. Erst war er zu jung, mit Ende 20 dann zu alt, um sich mit dem Studentenleben anzufreunden. „Eigentlich hätte ich Pianist werden sollen“, sagt er. Stattdessen ist der vielfach ausgezeichnete Künstler aus Kisdorferwohld (Kreis Segeberg) einer der gefragtesten Tastenkabarettisten. Teile seines neuen Programms „Chill mal!“ stellte der 57-Jährige gestern bei einem Konzert im Abendblatt-Newsroom vor.

Seinen ersten Soloauftritt – außer Klavier spielt er Akkordeon und Konzertina – hatte der satirische Spätentwickler erst 2008 in „seinem“ Ottensen. Dort lebt er seit 25 Jahren mit Ehefrau Andrea, einer Buchhalterin. Bis der Mann mit dem schwarzen Humor als Kleinkünstler groß herauskam, jobbte er als Krankenpfleger, trat als Rock- und A-cappella-Sänger auf, spielte Kindertheater und leitete drei Chöre. Den Motte-Chor im gleichnamigen Stadtteilzentrum führt er noch, wenn er auf Tour nicht gerade von den Abgründen des Alltags singt. Inspiriert auch von den Töchtern Farina, 22, und Ronja, 19.

Mit der Reihe „KabarettsPätzial“ und als Initiator des „Kabarett-Gipfels“ für „Hinz & Kunzt“ hat sich der Spötter an weitere eigene Projekte herangetastet. „Mein Beruf macht mir so viel Spaß, dass er auch mein Hobby ist.“