In einem offenen Brief appellierten sie an die Regierungschefs der 16 Länder, der Empfehlung der Expertenkommission KEF zur Senkung des Beitrags um 73 Cent im nächsten Jahr nicht zu folgen.

Bremen. Die Vorsitzenden der Personalräte von ARD, ZDF und Deutschlandradio haben sich gegen die geplante Senkung des Rundfunkbeitrags ausgesprochen. In einem am Dienstag veröffentlichten offenen Brief appellierten sie an die Regierungschefs der 16 Länder, der Empfehlung der Expertenkommission KEF zur Senkung des Beitrags um 73 Cent im nächsten Jahr nicht zu folgen. Ein Personalrat erfüllt in Anstalten des öffentlichen Rechts die Funktion eines Betriebsrats.

„Eine voreilige Absenkung des Rundfunkbeitrags, die auf Prognosen und Vermutungen basiert, wird Arbeitsplätze kosten, zu Einschnitten im Programm und zu einem Verlust an Qualität des öffentlich-rechtlichen Rundfunks führen“, heißt es in dem vom Radio-Bremen-Personalrat veröffentlichten Brief.

Nach dem Vorschlag der KEF soll der Rundfunkbeitrag ab 2015 von 17,98 Euro auf 17,25 Euro im Monat sinken. Der Rundfunkbeitrag pro Haushalt hatte 2013 die Gebühren pro Gerät ersetzt. Dabei floss mehr Geld als erwartet. Die KEF ist die Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten. Sie legt fest, wie viel Geld die Öffentlich-Rechtlichen brauchen und macht der Politik Vorschläge.

Der Verfassungsrechtler Paul Kirchhof regte unterdessen im Januar an, ARD und ZDF teilweise werbefrei zu halten und die Mehreinnahmen zur Kompensation der Ausfälle einzusetzen. Die Ministerpräsidenten der Länder wollen sich am 13. März zusammenfinden, um über den Rundfunkbeitrag zu entscheiden.