„Wunderbarer Erfolg“ – NDR-Sinfoniker und Dirigent Christoph Eschenbach erhalten in Los Angeles den Musik-Oscar

Hamburg. Das NDR Sinfonieorchester hat fern der Heimat einen Welterfolg erzielt. In der Nacht zu Montag wurden die Hamburger Musiker für eine CD, die sie unter der Leitung von Christoph Eschenbach eingespielt haben, in Los Angeles mit einem Grammy in der Kategorie „Best Classical Compendium“ ausgezeichnet.

Der Grammy gilt als Oscar der Musikwelt. Die NDR-Sinfoniker, die künftig auch die Rolle des Residenzorchesters der Elbphilharmonie übernehmen werden, erhielten damit eine der wenigen Auszeichnungen, die die Grammy Foundation überhaupt auf dem Gebiet der klassischen Musik vergibt.

„Unsere Orchester sind beispielhaft für den Kulturauftrag des öffentlich-rechtlichen Rundfunks“, sagte NDR-Intendant Lutz Marmor. „Wir haben unser Engagement dafür trotz aller Sparzwänge beibehalten. Das NDR Sinfonieorchester macht derzeit eine hervorragende Entwicklung. Schön, dass dies jetzt auch mit dem international bedeutendsten Musikpreis anerkannt wird.“ Der Programmdirektor Hörfunk, Joachim Knuth, nannte den ersten Grammy für das Orchester einen wunderbaren „Erfolg für ein Ensemble, das fest in Norddeutschland verankert ist“. Auf diese weltweit anerkannte Auszeichnung könne der Norddeutsche Rundfunk sehr stolz sein.

Tatsächlich haben die Musiker allen Grund zur Freude. Denn die CD mit Musik von Paul Hindemith enthält ein nicht gerade leichtgängiges Programm. Hindemith (1895–1963), ein Vertreter der klassischen Moderne, gilt zwar einerseits als bedeutender Komponist, wird andererseits aber selten aufgeführt. Die Einspielung des Violinkonzerts mit der Japanerin Midori als Solistin, der „Sinfonischen Metamorphosen nach Themen von Carl Maria von Weber“ sowie Hindemiths Konzertmusik für Streichorchester und Blechbläser op. 50 kann also für die Hörer eine Entdeckungsreise werden.

Der große Grammy-Gewinner 2014 ist die französische Band Daft Punk, die in fast allen bedeutenden Kategorien abgeräumt hat. Ihr Hit „Get Lucky“ wurde auch als bester Song des Jahres ausgezeichnet. Unter den weiteren Gewinnern sind Rihanna, Alicia Keys, Justin Timberlake, Bruno Mars und Michael Bublé, außerdem die Heavy-Metal-Legende Black Sabbath sowie die Weltmusikgruppe Gipsy Kings.