Sie ist eine, die polarisiert, manchmal auch provoziert. „Ein Mädchen aus dem Volk“ hieß das Programm von Désirée Nick anlässlich ihres silbernen Bühnenjubiläums. Das ist auch schon wieder fast fünf Jahre her. Spätestens seit die Berliner Blondine im November 2004 aus dem RTL-Dschungelcamp in Australien als „Dschungelkönigin“ zurückkehrte, ist sie hierzulande einem Millionenpublikum bekannt. „Entweder ich geb dem Affen Zucker oder ich komm nie auf Sendung“, sagte sie sich. An Maden und Würmern verschluckten sich andere, sie nicht.

Noch heute teilt die schlagfertige Entertainerin selbst gern und gut aus. Derweil ihre Nachfolger mit C- und Doppel-D-Promistatus sich von Freitag an durch den Fernsehdschungel kämpfen, wirkt die 57-Jährige parallel in Hamburg am Ernst-Deutsch-Theater in der deutschsprachigen Erstaufführung der Komödie „Jumpy“ mit. Als Schauspielerin hat sich die frühere Balletttänzerin, einst auch als katholische Religionslehrerin tätig, ebenso einen Namen gemacht wie als Bestseller-Autorin.

Neue Pläne hat die alleinerziehende Mutter eines 17-jährigen Sohnes, die – sofern nicht gerade auf Tournee – in einem Haus im Havelland lebt, noch einige. Die Nick möchte ein Schuhmuseum mit ihren eigenen 3000 (!) Paaren eröffnen. Und sie will zu einer echten Volksschauspielerin reifen. „Meine Zeit kommt noch“, sagt sie. „Kennen Sie eine Inge Meysel ohne Falten?“