Seinen Traumjob kannte er schon früh. Als Viertklässler notierte Ingo Zamperoni, er wollte Polizist werden oder „irgendwas mit Fernsehen“. Mit dem zweiten Wunsch hat es hingehauen; seit 2002 moderiert er Nachrichtensendungen für den NDR, bis heute das „ARD-Nachtmagazin“ und als Vertretung von Caren Miosga und Thomas Roth öfter auch die „Tagesthemen“, die von durchschnittlich zweieinhalb Millionen Zuschauern gesehen werden.

Am 12. Januar nun steht er zum letzten Mal auf diesem Posten vor der Kamera. Zamperoni wechselt ins ARD-Studio in Washington. Es fühle sich ein wenig an wie Nachhausekommen, sagt der 39 Jahre alte Wahlhamburger mit italienischen Wurzeln. Schließlich ist seine Frau Amerikanerin, er selbst hat bereits in Washington und Boston gelebt. Einerseits. Auf der anderen Seite ist da auch „die Angst vor dem Fremdsein in der eigenen Heimat“.

Die Eimsbütteler Wohnung ist gekündigt, eine neue Bleibe in den USA schon bezogen. Dass er irgendwann nach Hamburg zurückkehrt, schließt Zamperoni nicht aus, im Gegenteil. Aber nun ist es an der Zeit, nach vorne zu blicken. Zamperoni freut sich auf einen Reporterjob mit hoffentlich vielen guten Geschichten. Vor der Kamera wird man den dreifachen Familienvater also weiterhin sehen – nur die blaue Kulisse, die wird fehlen. Und seine unaufgeregt-charmante Art, eine Nachrichtensendung zu moderieren.