„Die Vorstellung, ausschließlich Schauspieler zu sein, verursacht bei mir starke klaustrophobische Gefühle“, sagt Daniel Lommatzsch. Eine Aussage, die kokett klingen mag für jemanden, der als festes Mitglied im Ensemble des Thalia Theaters einen heiß begehrten Job macht. Aber Lommatzsch, 1977 in Hamburg geboren, fing nun mal mit acht Jahren an, Drehbücher zu tippen, wie er mit Verve berichtet und dabei untermalend auf den Tisch hämmert. Also scheint es nur konsequent, dass er nun sein Regieprojekt „Am Ende ist man tot“ mit „diesen tollen Leuten“ vom Alstertor realisiert hat. 50 Schauspieler, 20 Statisten, 33 Teammitglieder.

Lommatzsch ist ein drahtiger, präsenter Typ, der etwas Jungenhaftes hat, aber auch sehr reflektiert erzählen kann. Etwa wenn er überlegt, wie das Thema seines Films, das Geld, mit seiner Biografie zusammenhängt. Wohl situiert wuchs er in Othmarschen auf, war Schüler am Christianeum, zugleich in der Antifa aktiv. „Damals habe ich mich gefragt: Zu welchem Lager gehöre ich?“ Rollen auszuloten ist seine Passion geblieben. Eine professionell erlernte zudem. Nach der Schauspielschule Ernst Busch berief ihn Regielegende Christoph Marthaler nach Zürich. „Das konnte ich nicht ablehnen“, sagt Lommatzsch, der über Hannover, Berlin und Köln zurück in seine Heimat kam. Dass ihn das Thalia bei seiner Mehrfachbegabung derart unterstützt, ist für ihn „ein sehr besonderes Geschenk“.