„Ja, bidde?“ Am Telefon meldet sich Frauke Finsterwalder in breitestem Hamburgisch, weil sie in ihrem Display die Vorwahl erkannt hat. Die Regisseurin ist gerade mit ihrem Spielfilmdebüt „Finsterworld“ auf Kinotour und von ihrem Comeback in ihre Heimatstadt sehr angetan. Mittlerweile hat sie in den USA, Argentinien, Kenia und Italien gelebt. Aufgewachsen ist sie aber in den Walddörfern „mit der Stadt vor der Nase wie der Hund mit der Wurst. Ich war ein Kind, das sich oft gelangweilt hat“, erinnert sich die 37-Jährige.

Schon früh wusste sie, dass sie Regisseurin werden wollte, und inszenierte in der Grundschule in Volksdorf ihr erstes Theaterstück, „stark an ‚Der kleine Hobbit‘ orientiert“. Später machte sie ein Schülerpraktikum am Thalia Theater, alberte mit einem Kollegen im Requisitenkeller mit Theaterglas herum. In der Theatergruppe am Gymnasium inszenierte sie absurdes Theater mit Stücken von Ionesco.

Absurd kommt ihr zurzeit ihre eigene Situation vor. Die vier Jahre alte Tochter, die sie zusammen mit ihrem Ehemann Christian Kracht hat, mag deutsche Kinderlieder. Die Mutter nicht. „Allein schon das Wort ‚Fiderallalla‘ in den Mund zu nehmen fällt mir schwer.“ Dabei ist es doch ein F-Wort wie der Filmtitel und ihr Name. Zu diesem Buchstaben hat die Frau mit den Initialen FF eigentlich ein gutes Verhältnis. Ihr Bruder heißt übrigens Felix. Die Finsterwalders sind offenbar eine Familie aus dem Effeff.