Das Unternehmen soll fit für die digitale Zukunft gemacht werden. Die bisherigen Bemühungen des Hauses in diese Richtung waren nicht unbedingt von Erfolg gekrönt.

Bei Gruner + Jahr („Stern“, „Geo“) gibt es Überlegungen, die Vertriebstochter DPV umzubauen. Das Unternehmen soll fit für die digitale Zukunft gemacht werden. Die bisherigen Bemühungen des Hauses in diese Richtung waren nicht unbedingt von Erfolg gekrönt: Der von der DPV mitentwickelte Online-Kiosk Pubbles stellt zum 30. September sein Endkundengeschäft ein. Zudem will man im Verlagshaus am Baumwall für den Wettbewerb mit dem kürzlich angekündigten Vertriebs-Joint-Venture der Axel Springer AG („Welt“, „Bild“) und der Funke Mediengruppe („WAZ“) gerüstet sein, in dem voraussichtlich über die Funke-Vertriebstochter MZV auch der Münchner Burda Verlag („Bunte“, „Focus“) mitmischen wird. Dass für diese Aufgabe noch DPV-Chef Olaf Conrad zur Verfügung stehen wird, ist unwahrscheinlich. Er soll sich mit sehr konkreten Abwanderungsgedanken tragen. Ein Wechsel an der Spitze des 500-Mann-Unternehmens steht offenbar unmittelbar bevor. Als Conrad-Nachfolger wird der Geschäftsführer von „Gala“ , „Grazia“ und „11 Freunde“, Nils Oberschelp, gehandelt. Er würde langjährige Vertriebserfahrung aus seiner Zeit als Geschäftsführer beim Berliner Verlag („Berliner Zeitung“) mitbringen. G+J wollte sich auf Anfrage dazu nicht äußern.

Hinter derTexterschmiede liegen unruhige Wochen. Mit großem Aplomb hatten Ende Juni die Gründungsmitglieder Veronika Classen, Torsten Lütjens und Achim Reins den siebenköpfigen Verein verlassen, der die renommierte Hamburger Werber-Schule trägt. Zuvor hatte es Querelen um eine Strukturreform gegeben, die Reins vorgeschlagen hatte, für die es aber im Verein keine Mehrheit gab. Nun hat sich die Texterschmiede neu aufgestellt. Neuer Vorstand ist Andreas Grabarz, Gründer der Hamburger Agentur Grabarz & Partner, aus deren operativem Geschäft er sich vor einem Jahr zurückgezogen hat. Er wird die Schule zusammen mit dem bereits amtierenden Vorstand Matthias Berg leiten. Neue Vereinsmitglieder sind zudem die renommierten Werber Stefan Kolle (Kolle Rebbe), Stefan Zschaler (Leagas Delaney), Guido Heffels (Heimat), Armin Jochum (thjnk) und Martin Gassner (SinnerSchrader). Da auch die Dozenten Alexander Baron und Michael Matthias dem Trägerverein beigetreten sind, hat dieser nun zwölf Mitglieder. Spekulationen, Wettbewerber wie die Miami Ad School oder die neue Werber-Akademie von Jung von Matt machten der Texterschmiede zu schaffen, weist Grabarz zurück. Die Zahl der Bewerbungen sei gestiegen, der neue Jahrgang mit 48 Studenten so groß wie nie.

Wenig kooperativ zeigt sich der HSV bisher gegenüber der Medienanstalt Hamburg Schleswig-Holstein (MA HSH). Die Anstalt prüft derzeit ob es sich bei dem Online-Angebot HSV.TV um lizenzpflichtigen Rundfunk handelt. Sie hatte den Verein deshalb mit Schreiben vom 22. Juli gebeten, ihr mitzuteilen, wie viele Live-Übertragungen in nächster Zeit auf HSV.TV geplant sind. Die MA HSH setzte dafür eine Frist, die diesen Freitag auslief. Gemeldet hat sich der HSV bisher nicht. Nun wird die MA HSH den Rothosen eine neue Frist setzen und sie darauf hinweisen, dass das Senden ohne Sendegenehmigung eine Ordnungswidrigkeit ist.

Der Ausstrahlung der ersten Folge der „Krömer – Late Night Show“ mit Matthias Matussek als Gast am Sonnabend um 23.40 Uhr in der ARD steht kaum mehr etwas im Wege. Zwar hat der „Spiegel“-Redakteur beim Oberlandesgericht (OLG) Hamburg Beschwerde gegen eine Entscheidung des Landgerichts eingelegt, das seinen Antrag abgelehnt hatte, die Ausstrahlung der Show zu stoppen. Bei Redaktionsschluss gab es aber noch keinen OLG-Beschluss. Zwar könnten die Richter auch am Sonnabend einen Beschluss zu Matusseks Gunsten fällen. Die Zeit für eine ordnungsgemäße Zustellung der Entscheidung wäre dann aber wohl zu knapp, sodass Kurt Krömer,von dem Matussek sich während der Show beleidigt fühlte, auf Sendung gehen könnte.