In Wirklichkeit ist alles ganz anders als im Märchen. Nicht etwa die Schöne bekommt das Biest, den verzauberten Prinzen, sondern die sprechende Teekanne Madame Pottine. Im wahren Leben ist Lilla Polyák ,37, mit Zsolt Homonny („Das Biest“, 42) verheiratet. Die Sängerin selbst spielt die tragende Porzellan-Rolle der Pottine im aktuellen Gastspiel des ungarischen Operetten- und Musicaltheaters aus Budapest in der Hamburgischen Staatsoper. „Weil das Biest wie jede Musicalrolle mehrfach besetzt ist und so stark geschminkt, dass man den Schauspieler nicht erkennen kann“, erinnert sich Lilla Polyák, „habe ich einmal dem Biest aufgeregt eine Geschichte über unsere Kinder erzählt, bis es am Schluss sagte: Na und, was hab ich damit zu tun. Es war nicht mein Mann.“

Polyák stammt aus Györ, spricht akzentfrei Deutsch, hat lange in Wien gearbeitet, wo sie Rollen in „Mozart!“ und „ABBA“ sang. Und nicht nur im Musical arbeitet Polyák gern mit ihrem Mann zusammen, sondern auch als Popsängerin, die es im Frühjahr bis ins Halbfinale des Wettbewerbs um den ungarischen Beitrag zum Eurovision Song Contest schaffte, mit ihrem Lied „Valami más“. Auch privat trinkt die Madame Pottine gern zur Entspannung nach der Show eine gute Tasse Tee, allerdings nicht wie im Märchen mit einem Stückchen Zucker, sondern mit Zitrone. In Wirklichkeit ist eben doch alles ganz anders.