„Ich bin jetzt 23 Jahre in dem Verein“, sagt Eugen Disse. Da haut einen nichts mehr um. Und wohl auch deshalb ist der 78-Jährige nicht nur der älteste, sondern auch der dienstälteste Mitarbeiter der Schmidts Tivoli GmbH, dessen Schmidt Theater dieser Tage sein 25. Jubiläum feiert. Außer Corny Littmann hat es keiner so lange am Spielbudenplatz ausgehalten wie der gebürtige Duisburger. „Am Anfang war es etwas ungewohnt, dass sich hier alle geduzt haben“, erzählt er. „Von allen vier Teilhabern des Schmidt war keiner normal“, berichtet Eugen. Er weiß: „Um in einem Theaterbetrieb zu arbeiten, muss man ein bisschen verrückt sein.“

Als Kellner und beim Einlass hat er angefangen. Seinen Beruf als Elektromaschinenbauer hat er nie ausgeübt, hat stattdessen lieber bis zu vier Bücher gleichzeitig gelesen. Mit 65 Jahren wollte er nicht mehr in der Gastronomie arbeiten. Nachdem er im Schmidt, in Angie’s Nightclub und in der Bar des Tivoli alles gemacht hat, bessert er dort im Haus seine Rente als Toilettenmann auf. „Das stinkt nicht, sagten schon die Römer“, bemerkt er trocken.

Menschenandrang mag Eugen aber überhaupt nicht. „Ich bin gern zu Hause,“, sagt der St.Paulianer. Dann zieht er mit seinem „Hackenporsche“ mitsamt Einkäufen und Gehstock gen Wohnung in den „Rentnerbunker“, wie er das ehemalige Hafenkrankenhaus nennt. Humor hat er, das bisher unbekannte schmidtsche Original.