„Als uns die Leute aus der Schmidt-Gastronomie bei der Generalprobe sahen, haben sie gesagt: ,Das Theater geht unter!‘ Wir hatten mit Aprillfrisch-MäGäDäm-Schwarz ja den Hang zum Unperfekten, und unser erstes Stück „Wuttke II – Am Arsch der Welt“ war als zweite Produktion im Schmidt gleich eine große Rutsche. Wir haben es dann mehr als 100-mal gespielt. Der Saal und der Tresen waren ein Raum ohne Trennwand, und immer wenn die Tür zur Straße aufging, wurde es laut. Bei unserem zweiten Stück gab es dann eine richtige Panne: Erst fiel gut 20 Sekunden lang das Licht aus. Dann haben wir einen neuen Anlauf genommen, aber zehn Minuten lang ging wieder nichts – ein Sektglas war auf das Technikpult gekippt und hatte den Schaltkreis unterbrochen. Die Techniker haben dann spontan versucht, das mit einem Föhn zu trocknen. Das Schmidt war für uns lange wie ein Wohnzimmer. Es ist noch heute ein Ort, wo ich gern mein Bier trinke, künstlerisch bin ich dem Haus durch meine Improtheatergruppe Hidden Shakespeare seit zwölf Jahren verbunden.“

(Rolf Claussen ist Schauspieler, Sänger und Impro-Anarcho)