Mit einer Improvisationstheatershow will das ZDF die Sommerpause der „heute-show“ überbrücken. Doch statt einer Live-Show gibt es nur eine Aufzeichnung der besten Szenen.

Sich etwas zu trauen und spontan auf Zuruf des Publikums etwas Ungeplantes zu spielen — das ist die Basis des Improvisationstheaters. Dieses mit politischen Themen zu kombinieren ist — immerhin — ein neuer Versuch des ZDF, die Sommerpause der „heute-show“ zu überbrücken. „Durchgedreht!“ heißt die Improcomedy, die Jörg Thadeusz, NDR-Zuschauern als Ex-Moderator des Satiremagazins „extra 3“ bekannt, sechsmal präsentiert.

Im Wochenrückblick, von Thadeusz bei der ZDF-Premiere vor 1,83 Millionen Zuschauern ironisch als „Hintergrund-Journalismus“ angekündigt, machte jedoch er und nicht das Publikum die Vorgaben. Anders als auf der Bühne konnten die Comedians Dekos und Requisiten nutzen. Das funktionierte bei gespielten Parteislogans wie jenem der FDP in Friedhofskulisse mal besser, bei einer Hausbesuchszene von SPD-Wahlkämpfern mal weniger.

Außer den aus „Switch reloaded“ bekannten Köpfen Bernhard Hoecker und Max Giermann sollen die Mitglieder im fünfköpfigen Ensemble wechseln. Norbert Frieling vom Improtheater Die Springmaus empfahl sich als Verteidigungsminister beim Talk um die Drohnen-Affäre („Die Misere de Maizière“) mit Giermann alias Markus Lanz für weitere Einsätze. Weil aber von der donnerstags aufgezeichneten Improshow am Freitag nur ein 30-minütiges Best-of gesendet wird, fehlt das, was Improtheater live ausmacht: Risiko und der Spaß am Scheitern.

„Durchgedreht!“, wieder Fr 21.6., 22.30, ZDF