Auf einmal war er Schriftsteller, der Dietrich von Horn. Als pensionierter Lehrer hatte er ja Zeit fürs Schreiben, wenn er nicht gerade malte. Das war seine eigentliche Passion, bis das Abendblatt einen Wettbewerb ausrief und den „besten norddeutschen Roman“ suchte. Das wurde dann „Aber sonst ist eigentlich nicht viel passiert“, aus dem von Horn immer wieder las und dabei auf begeisterte Leser traf.

Da musste einfach ein zweites Buch her – diesmal: ein biografisches. „Wenn man die Episoden aus dem eigenen Leben aufschreibt, kommen Details zum Vorschein, auch die, an die man sich nicht so gern erinnert, die aber gerade deshalb interessant sind. Und auf einmal fließt das alles wie von selbst“, sagt von Horn über sein literarisches Programm. Risiken? Von Horn: „Ich bin mir im Klaren, dass ich mich dadurch ganz schön öffentlich mache, aber jeder Schriftsteller ist wohl auch ein bisschen masochistisch veranlagt.“

Wird schon schiefgehen. Ein bisschen stolz ist er natürlich auf sein spätes Autorendasein, wichtig ist aber vor allem eins: „Es bringt viel Spaß.“ Im Herbst macht Dietrich von Horn übrigens schon wieder ein Buch, gewissermaßen eine Ode an seinen alten Beruf – es heißt „111 Gründe, Lehrer zu sein“ und wird bestimmt ebenfalls witzig.