Wäre nicht Igor Strawinskys „Feuervogel“, sondern sein „Sacre“ Bestandteil der iPad-App des Philharmonia Orchestra, hätte man die perfekte Ergänzung zur Ausstellung. In 18-monatiger Arbeit wurde für „Orchester“ (iTunes Store, 12,99 Euro) eine App entwickelt, die die didaktischen Möglichkeiten des Geräts raffiniert nutzt. Esa-Pekka Salonen dirigiert u.a. Auszüge aus Beethovens 5., aus Berlioz‘ „Symphonie fantastique“, Mahlers 6. und seinem eigenen Violinkonzert. Sehr beeindruckend und lehrreich ist das alles, faszinierend und auf seine Art so revolutionär wie vor Jahrzehnten die legendären TV-Shows von Leonard Bernstein. Die App bietet neben der kompletten Partituransicht auch eine Form zum vereinfachten Mitlesen, auch werden die Instrumente von den Musikern erklärt. Salonen, Chefdirigent des Philharmonia, spricht über seine Arbeit und erläutert die Werke. Oberhalb der Partitur sieht man ihn, während die Musik spielt. Mehr Anschauungsunterricht geht kaum. Einziger Wermutstropfen: Weil Apple die Datenmenge für Apps begrenzt, gibt es die Stücke nicht komplett. Das Philharmonia arbeitet daran, solche Extras anzubieten.