Eine Karriere wie die ihre ist im Fernsehgeschäft kaum noch möglich. Seit 25 Jahren präsentiert Maria Gresz das "Spiegel TV Magazin" auf RTL. Sie begann mit 21 Jahren als Praktikantin, eingestellt von Stefan Aust, heute ist sie Ressortleiterin und zeigt ihr streng-schönes Gesicht an jedem Sonntagabend auf dem Bildschirm. "Nie lächeln. Nachrichten moderieren, als würde man das Telefonbuch vorlesen", riet ihr der damalige Chef. Gresz ist heute so sehr "Spiegel TV" wie Claus Kleber "heute journal" ist. Nicht wegzudenken. Wie bleibt man so lange im selben Job? "Ich habe einfach immer wahnsinnig viel Spaß an der Arbeit gehabt", sagt Gresz, Jahrgang 1967, die mit ihrem Mann und zwei fast erwachsenen Söhnen in Harvestehude lebt. Und die Nachrichtenlage sei schließlich jede Woche eine andere. Abwechslung durch Tagesaktualität. Und Weiterentwicklung durch mehr Verantwortung.

In Erinnerung geblieben sind ihr die Mauerfall-Berichterstattung sowie die Entdeckung eines Heimes im rumänischen Cighid, in dem Kinder wie Tiere gehalten wurden. Noch heute begleitet das Magazin die Entwicklung der Kinder, hat viel Spendengeld gesammelt. Einziger Nachteil des Jobs: Die Wochenenden sind mit Arbeit vollgepackt. Das kenne ihre Familie nicht anders, sagt Maria Gresz. Ihr Zukunftswunsch für "Spiegel TV": "Dass wir weiterhin so unabhängig journalistisch arbeiten können wie bisher."