Ein Kommentar von Matthias Gretzschel

Es gibt Investitionen, die man kaum bemerkt, die aber trotzdem dringend notwendig sind. Brandwarnanlagen gehören dazu, ebenso wie sichere Türen und Elektroleitungen oder neue Fußböden und Fenster. Vordergründig hat sich im Altonaer Museum nach dessen viermonatiger Schließung nicht viel geändert, aber dieser Eindruck täuscht. Die bauliche Sanierung des Museums, dessen Existenz vor gar nicht langer Zeit noch grundsätzlich auf dem Spiel stand, beschert ihm zwar keine schicken neuen Ausstellungs- und Veranstaltungsräume, bietet aber nun endlich jene Sicherheit, ohne die jede Museumsarbeit auf Dauer unverantwortlich wäre.

Als Hamburgs ehemals staatliche Museen vor einem Jahrzehnt in das sogenannte Gebäudemanagement übernommen wurden, gab es einen enormen Investitionsstau. Jahrzehntelang war eindeutig am falschen Ende gespart worden, nämlich an der Substanz der Gebäude. Und das hätte böse ausgehen können.

Seither hat die Stadt aus unterschiedlichen Töpfen mehr als 60 Millionen Euro in die Sanierung ihrer Museumsgebäude investiert. Mit der 2,4 Millionen teuren technischen und baulichen Instandsetzung des Altonaer Museums wird dieses Programm jetzt abgeschlossen. Und offenbar ist man aus dem Schaden sogar klug geworden, denn – so verkündete Helmut Sander, der Alleinvorstand der Stiftung Historische Museen – es soll nach dem Willen der politisch Verantwortlichen künftig keinen Investitionsstau mehr geben. In Zukunft stehen regelmäßig Mittel für die Sanierung der Gebäude bereit. Das ist vernünftig und notwendig, aber selbstverständlich ist so etwas nicht.