Ein Kommentar von Matthias Gretzschel

Er habe gezeigt, dass er „Veränderungsprozesse steuern und moderne Ausstellungskonzepte umsetzen kann“, sagte Kultursenatorin Barbara Kisseler zu den Qualitäten von Hans-Jörg Czech, den der Stiftungsrat zum neuen Direktor des Altonaer Museums gewählt hat. Diese Fähigkeiten wird er auch brauchen, denn Veränderungsprozesse sind das, was von der Stiftung Historische Museen wohl am dringendsten erwartet wird.

Man darf davon ausgehen, dass Hans-Jörg Czech sehr genau weiß, worauf er sich in Altona einlässt. Jetzt wird er zwar Direktor eines Museums, das ist jedoch Teil einer übergeordneten Stiftung. Und an deren Spitze wird es nach der Pensionierung von Helmut Sander 2014 einen neuen Alleinvorstand geben. Es ist gut, dass auch diese Stelle schon ausgeschrieben ist, denn auf den neuen Alleinvorstand kommt es noch mehr an als auf die Direktoren der einzelnen Häuser. Von ihm (oder ihr) wird nämlich erwartet, dass er (oder sie) das Hamburgmuseum, das Altonaer Museum und das Museum der Arbeit endlich zu echter Gemeinsamkeit zusammenführt.

Viele Mitarbeiter der Stiftung sind durch das in der Vergangenheit oft unglückliche Agieren der Politik genervt und ermüdet. Insofern bietet der personelle Neuanfang, der jetzt und in naher Zukunft vollzogen wird, auch die Chance, trotz der gewiss weiterhin schwierigen Rahmenbedingungen, alte Konflikte hinter sich zu lassen und einen wirklichen Aufbruch zu wagen.