Pascal Finkenauer ist ein Flaneur, er läuft gerne durch die Straßen Hamburgs. Gar nicht so groß erscheint ihm die Stadt dann, in der er seit sieben Jahren lebt. Am Hafen fühlt er die Anbindung nach draußen - Stadt am Wasser, Tor zur Welt.

Finkenauer, 1977 bei Mainz geboren und über die rheinland-pfälzische Provinz und Lüneburg nach Hamburg gekommen, ist Musiker. Gerade ist sein fünftes Album erschienen. Wenn Musiker neue Songs veröffentlichen, können sie meist kaum abwarten, diese live vor Publikum zu spielen. Finkenauer ist im vergangenen Jahr bereits solo aufgetreten. "Aber mit Band ist es schon etwas anderes", sagt der Künstler, der genau auf der Grenze zwischen Karoviertel und Sternschanze lebt. Zurzeit üben sie die neuen Stücke noch im Proberaum. Die Texte dieser Songs greifen das Motiv der Nachtschwärmerei auf.

Finkenauer ist tagsüber ein harter Arbeiter und erst nachts ein soziales Wesen, wenn er Freunde trifft oder die Gestalten in den Clubs beobachtet. Nachts leben die Menschen eine andere Seite ihrer Identität aus, hat Finkenauer festgestellt - "und das hat nicht nur etwas mit den rauschhaften Aspekten zu tun".

Vor anderthalb Jahren veröffentlichte der gelernte Tontechniker seinen ersten Lyrikband. Ohne die Zwänge der Musik könne er freier texten, erklärt Finkenauer - dann müsse er die Wörter nicht in eine Melodie pressen.