Sie ist die ideale Pippi Langstrumpf. Den rot bezopften Wildfang spielte Julia Hell am Theater für Kinder und am Ohnsorg. Dort gab die 28-jährige Schauspielerin nun in der Premiere "Acht Froons" ihr Rollendebüt op Platt als kesse Tochter Katrin.

Privat aber ist Hell nicht immer so forsch. "Ich darf nicht daran denken, dass mir Leute zuschauen, sonst werde ich rot", sagt die zierliche Frau, die in der Schule "nie den Mund aufmachte". Die Tochter einer Stuttgarter Ballerina wollte immer zum Theater, doch ihre Mutter schickte sie erst einmal zum Tanzunterricht. Sie fand, das schule Disziplin, Haltung und Charakter. "Ich bin aber mehr ein Bandenmädchen und kein Ballettmädchen", sagt Julia Hell. Auch Musical ist nicht wirklich ihr Ding, wie sie an der Joop van den Ende Academy feststellte.

Und Platt sprechen? Kann ich nicht!, sagte sie zuerst - und bewies jetzt glänzend das Gegenteil. "Ich hab's gebüffelt wie eine fremde Sprache." Da liegt ihr Shakespeare doch näher. "Während meiner Buchhändlerlehre habe ich alle seine Stück gelesen und liebe sie." Im Sommer spielt sie bei den Bad Hersfelder Festspielen die Miranda im "Sturm". Julia Hell will alles wissen und ausprobieren - wie Pippi eben.