Das Theater Kiel leitet Daniel Karasek mit Leidenschaft und empfindet es immer noch als Geschenk, seit 2007 als Generalintendant "Herr der gesamten Künste" zu sein. Ein Leben "ohne die Musik" kann sich der Opernregisseur nicht mehr vorstellen. Mittlerweile hat der Sohn des Literaturkritikers Hellmuth Karasek sich in Schleswig-Holstein verliebt. Zwar sei er Andalusien-Fan, doch im Sommer in den Theaterferien müsse man "in Sevilla nach jedem Gang von einer Straßenseite auf die andere das Hemd wechseln".

Also verbringt Karasek auch seinen Urlaub im Land zwischen Nord- und Ostsee und genießt in seiner kargen Freizeit Spaziergänge am Strand, liest oder schreibt. Oder verausgabt sich beim Joggen oder Spinning. "Vornehm heißt das Indoor-Cycling, ist sehr prollig mit lauter Musik. Aber ich liebe das, weil ich da mit einer ganz fremden Gruppe zusammen bin", sagt Karasek. Der Vater einer 25-jährigen Tochter war einmal verheiratet und hat sich nach 14-jähriger Beziehung von seiner zweiten Partnerin getrennt. "Ich bin eigentlich ein alleinstehender 53-Jähriger", sagt Karasek. Selbstkritisch räumt er ein, sich über die Jahre den Hang zur Cholerik fast abgewöhnt zu haben. Auf der anderen Seite sei er früher eher ein ängstlicher Kerl gewesen, aber auch das habe er sich ab- und eine professionelle Härte antrainieren können, sie sei "ein Erfahrungsprodukt". Humor hingegen hatte er schon immer.