Jeder sechste Vorstandsvorsitzende eines Konzerns im deutschsprachigen Raum räumte im Jahr 2011 seinen Posten, 2010 war es nur jeder Elfte gewesen. Die sogenannte Fluktuationsquote erhöhte sich damit von 8,7 auf 16,7 Prozent. Das geht aus den jüngsten Zahlen der "Global CEO-Succsession"-Studie der internationalen Strategieberatungsfirma Booz & Company hervor. Deutsche Chefetagen sind demnach Schleudersitze, nirgendwo sonst in Europa wechseln die Manager so häufig.

Der Grund ist paradoxerweise die vergleichsweise gute wirtschaftliche Lage. In Krisenzeiten setzen Aufsichtsräte erfahrungsgemäß auf Kontinuität im Vorstand. Läuft das Geschäft gut, wächst die Bereitschaft zu Personalwechseln.

Für Unternehmensführungen wird dann häufiger neues Personal gesucht, um weiteres Wachstum zu sichern. Das macht sich auch in den Zahlen bemerkbar. Laut Booz & Company ist die CEO-Wechselquote im deutschsprachigen Raum 3,8 Prozent höher als im übrigen Westeuropa.