Das Hamburger Künstlerkollektiv opera silens zeigt ab dem 5. April Musiktheater nach William Shakespeares “Der Sturm“ im Lichthof.

Hans-Jörg Kapp von der opera silens wagt immer wieder Neues. Das Künstlerkollektiv um den Gründer und Regisseur verschreibt sich dem zeitgenössischen Musiktheater und experimentiert mit interdisziplinären Produktionsweisen. Nun wendet Kapp das Konzept der "stillen Oper", eines reduzierten, in Stimme und Musik, Geste und Text, Licht-Bild und Raum-Installation zerlegten Musiktheaters auf seine Inszenierung von Shakespeares "Der Sturm" an. Premiere ist am 5. April im Lichthof.

"Die Aufführung wird für meine Begriffe weniger experimentell", sagt Kapp. "Wir folgen der Geschichte des Schauspiels über die Vision einer utopischen Gemeinschaft." Dennoch empfindet er die Koproduktion von opera silens und Lichthof als ein zweifaches Wagnis: "Ich beschäftige mich erstmals mit einem Shakespeare-Drama und arbeite mit Amateuren." Seit einem dreiviertel Jahr probiert Kapp mit den zehn Akteuren und dem professionellen Sprecher Peter Bieringer. "Prospero, der weise Magier und Herr auf der Insel, ist nur zu hören und zugleich eine Art Spielleiter, dessen Stimme ständig gegenwärtig über allem schwebt." Wohl nicht zufällig wählte Kapp dieses Shakespeare-Stück für seinen musiktheatralischen Ansatz, hat es doch einige Komponisten zu Opern inspiriert.

Denn in allen Projekten der opera silens spielt Musik eine dominante Rolle. Eva Overlack, Kantorin an der Kreuzkirche in Ottensen, studierte mit der Gruppe die Chöre ein. Kapp komponierte zwei Lieder für den Luftgeist Ariel, der auch bei Shakespeare singt. "Der Gitarrist Sebastian Albert begleitet seine Songs und interpretiert auch Erik Saties Klavierstücke." Denn ohne Kapps Idol Satie geht nun mal bei der opera silens (fast) nichts.

"Der Sturm" Fr 5.4., 20.15 Lichthof (S Bahrenfeld), Mendelssohnstraße 15, weitere Vorstellungen am 6.,7. sowie 11.-14.4., Karten zu 15,-/erm 10,- unter T. 85 50 08 40; www.lichthof-hamburg.de