Ein Kommentar von Heinrich Oehmsen

Mit der im Vorfeld der Echo-Verleihung getroffenen Zusage, Reeperbahn Festival und Reeperbahn Campus auf Jahre finanziell zu fördern, hat Kulturstaatsminister Bernd Neumann die gewachsene Bedeutung des Festivals noch einmal deutlich gemacht. Was vor sieben Jahren als Publikumsveranstaltung begann, entwickelte sich in der Nachfolge der in Berlin gescheiterten Popkomm zum wichtigsten Treffpunkt der Musikindustrie in Deutschland. Für die Hansestadt muss dieses Zeichen aus Berlin Ansporn sein, die Innovation und Strahlkraft des Festivals zu nutzen und die lokale Musikszene zu stärken. Das heißt, bürokratische Hemmnisse für Clubbetreiber müssen weiter abgebaut werden, bestehende Clubs eine Bestandsgarantie bekommen. Diese Orte erst erhalten die Szene lebendig.

Aber die Verantwortlichen in der Politik sollten noch größer denken. Von einer 4000-Plätze-Halle in der Innenstadt würde auch das Reeperbahn Festival enorm profitieren. Das Areal der Rindermarkthalle zwischen Budapester Straße und Feldstraße muss noch mal in die Erwägungen als Standort einbezogen werden. Dann hätte die Musikszene einen Leuchtturm zwischen Schanze und Kiez.