Wie sehr Sebastian Libbert für sein Herzensthema, das Oberhafenquartier, brennt, zeigt sich bereits am Telefon: Selbst wenn der 38-Jährige gerade in den Schweizer Bergen im Sessellift sitzt, um die nächste Pulverschneepiste zu erreichen, kann er sehr leidenschaftlich Auskunft geben. Etwa wenn aktuell heftig diskutiert wird, wie das Areal künftig genutzt werden soll.

Der Mann mit der Glatze, der sich als Romantiker bezeichnet, schwärmt von der "magischen Atmosphäre" des Ortes, wo er als Gastronom nicht nur die Oberhafenkantine betreibt, sondern mit seinem Verein auch einen Lebensraum für mehr Miteinander entwickeln will. In seinen Worten heißt das: "Ich möchte einen schönen Fußabdruck hinterlassen, den ich später meinen Kindern zeigen kann." Ein wenig Zeit bleibt ihm noch: Emilia-Carlotta ist drei Jahre jung, Sohn Janos-Karl wurde im Januar geboren. Die Familie lebt in Eimsbüttel, aufgewachsen ist Libbert in Blankenese. Doch das bedeutet keineswegs, dass er sich nur in Hamburg auskennt. Nach Tischler-Ausbildung und Wirtschaftsstudium verschlug ihn ein Job im Bereich regenerative Energien für vier Jahre nach Argentinien.

Libbert ist ein Mensch mit Berufen und Interessen, die für diverse Leben zu reichen scheinen. Unternehmensberater, Fleischhändler, zudem Segler, Golfer, Läufer. Und Kondition kann er gewiss gut gebrauchen, um das Projekt Oberhafen voranzutreiben.