Beim Konzert im Knust kreuzte die britische Band Esben And The Witch Progressivität, Naturmystik und Abgründigkeit.

Hamburg. Zwischen Wachen und Träumen. In den nebligen Zwischenwelten, in denen Romantik, aber auch Schauer regieren. Wo Gitarrenriffs wie rare Sonnenblitze das Dickicht des Unbewussten durchzucken. Dort siedelt die Musik von Esben and the Witch. So märchenhaft und poetisch wie in jener dänischen Fabel, die dem Trio aus Brighton seinen Namen gab.

Beim Konzert im Knust kreuzte die Band Progressivität, Naturmystik und Abgründigkeit wie in "Slow Wave" oder dem wuchtigen "Shimmering" vom zweiten, überaus gelungenen Album "Wash The Sins Not Only The Face". Musikalisch ist das alles bei Keyboarder Thomas Fisher und Gitarrist Daniel Copeman auf einem sehr guten Weg. Elegisch. Gewaltig. Großartig. Beheimatet irgendwo zwischen dem Darkwave von The Cure und der industriellen Schwermut von Mogwai.

Zu den Gitarrenriffs und Trommelwirbeln fügte sich die oft beunruhigend feenhafte Stimme von Sängerin Rachel Davies. Auch wenn so mancher Ton der nicht eben anspruchslosen Partien da schmerzlich einen Halbton danebenging. Aber diese so angenehm unprätentiös auftretende Band ist ja noch jung. Ihr Talent darf noch ein wenig reifen. Der Spagat zwischen eingängigeren Gothic-Melodien und Dream-Pop gelang. Und wie so oft speiste sich hier großer Pop aus der Düsternis, wie sie nur die Jugend empfinden kann. Einen Song wie das siebenminütige Klang-Kunstwerk "Smashed To Pieces In The Still Of The Night" hätte Mogwai auch nicht besser hinbekommen.