Die Sendung „Nachtclub“ auf NDR Info punktet mit erfahrenen Moderatoren, die von Britpop bis Weltmusik alles spielen und journalistisch einordnen.

Hamburg. In der deutschen Radiolandschaft werden immer wieder mangelnde musikalische Vielfalt durch computergesteuerte Formate sowie stupide Moderationen beklagt, die sich vor allem um Wetter und Verkehrsmeldungen drehen. Doch es gibt Ausnahmen. Eine ist der "Nachtclub" und die sich daran anschließende "Nightlounge" auf NDR Info. Seit zehn Jahren existiert das Programm inzwischen. Grund genug für den verantwortlichen Redakteur Peter Urban und sein Moderationsteam, dieses Jubiläum am 15. Februar mit einem Konzert und daran anschließenden DJ-Sets im Funkhaus an der Rothenbaumchaussee zu feiern.

3650 Sendungen sind seither produziert worden. Jeden Tag um 23.05 Uhr gibt es ein halbstündiges aktuelles "Nachtclub"-Magazin, um 0.05 Uhr beginnt dann das zweistündige, komplett moderierte Programm. Der Computer hat dann Sendepause, denn die Moderatoren bringen ihre eigenen Platten, CDs oder MP3s mit in den Sender oder bedienen sich aus dem riesigen Schallarchiv, über das die ARD-Anstalten verfügen. Die Journalisten hinter dem Mikrofon entscheiden dann, welche Songs erklingen. Mit aktuellen Charts und dem Besten der 80er und 90er haben diese Sendungen nichts zu tun. Im "Nachtclub" werden Neuheiten gespielt, es wird Exotisches hörbar gemacht, über Trends berichtet und Musik stilistisch eingeordnet. Dubstep findet sich hier genauso wieder wie Hip-Hop, New Folk oder aktuelle Bands aus der Szene von Manchester. Die Roots erklingen mit der gleichen Selbstverständlichkeit wie Tu Fawning und Salif Keita, Neil Young ebenso wie Tocotronic oder James Blake.

Das Moderatorenteam, auf das Urban zurückgreifen kann, arbeitet zum Teil seit Jahrzehnten für den NDR, viele dieser kompetenten Fachleute wie Thomas Haak, Gitti Gülden, Ruben Jonas Schnell oder Paul Baskerville wurden schon von Urbans Vorgänger Klaus Wellershaus für den NDR rekrutiert.

Der aus England stammende Baskerville, einer der profundesten Kenner der britischen Musikszene, ist schon seit mehr als 30 Jahren in Hamburg auf Sendung. Viele dieser Moderatoren sind Spezialisten für bestimmte Genres. Ulrich Patzwahl zum Beispiel informiert kenntnisreich über die frankofone Musikszene, Thomas Haak setzt Schwerpunkte in Weltmusik und Jazz, Christoph Twickel zählt zu den Experten für populäre Musik aus Lateinamerika. Jeden Sonntag gibt es unter dem Titel "Radio Globo" bereits ab 23.05 Uhr Musik aus allen Teilen der Erde, moderiert von Klaus Frederking und Holger Janssen. Livemitschnitte werden regelmäßig bei "Nachtclub In Concert" gesendet. Mehr als 40 Konzerte lässt Urban etwa in jedem Jahr beim Reeperbahn Festival mitschneiden.

Bei der Feier am 15. Februar werden Me and Cassity, die Band von Dirk Darmstaedter, sowie als Special guest die Hamburger Rocksängerin Cäthe dabei sein. Anschließend legen dann die "Nachtclub"-Moderatoren Christoph Twickel und Oliver Schrader von der Sillywalks Discotheque auf. Der Abend wird als Video-Livestream auf www.ndr.de übertragen. Und das dann nicht zu nachtschlafender Zeit, sondern zur besten Sendezeit ab 19.30 Uhr.

"NDR Nachtclub" täglich ab 0.05 Uhr, NDR Info