Ungewöhnlich, stolz und schön sieht Anja Büchel aus, wenn sie über den Kiez geht. Ihre Haare strahlen pink, sind zudem häufig mit Blumen und Bordüren verziert. Ihr Körper ist in lange Kleider gehüllt, die farbenfroh den Rokoko-Schick nach St. Pauli bringen. Eine fantasievolle Gestaltungskraft, die die gelernte Modedesignerin bestens ausleben konnte, als sie im Dezember 2004 mit ihrem langjährigen Weggefährten Tanju Börü die Hasenschaukel in der Silbersackstraße eröffnete.

Die charmante Live- und Musik-Bar ist jetzt beim Club Award in der Kategorie "Außendarstellung" gewürdigt worden. Und nicht nur Flyer und Webseite, auch der Laden selbst hat einen ganz speziellen Look. Aus Puppen gebastelte Lampen etwa scheinen Miniaturversionen von Büchel selbst zu sein.

"Für mich ist mit der Hasenschaukel ein Traum wahr geworden", sagt die 43-Jährige, die als Ausgleich zum Kiez in Eppendorf lebt. Musik und Menschen, das ist Büchels Passion. Den ehemaligen russischen Imbiss im Haus Nummer 17 hätten sie "aus dem Dornröschenschlaf geweckt", sagt sie glücklich. Eine märchenhafte Aura umgibt die geborene Hamburgerin auch, wenn sie hinterm Tresen steht und den Folk-Klängen lauscht, die auf der Bühne erklingen. Dabei ist sie zugleich sehr herzlich und zupackend. "Alle sollen willkommen sein, Jung und Alt", sagt Büchel. "Dieses coole Eckenstehen in Clubs hat mich immer genervt."