Hamburg. Ein Stau mit vielen Lkw, noch dazu nach der Rushhour, kann einem die Laune vermiesen. Am Mittwochabend bogen die meisten Fahrzeuge im Gewerbegebiet Moorfleet nicht auf den Autohof, sondern auf die Zeltstadt des Cirque du Soleil ab.

Im weißen Grand Chapiteau feiert man einen Festzug. Und dieser "Corteo", so der italienische Titel des kanadischen "Sonnen-Zirkus", zog bei der Hamburg-Premiere fast alle an der großen Rundbühne in seinen Bann. Ein Clown träumt von seinem eigenen Begräbnis - jedoch in fröhlicher Karnevalsatmosphäre. Akrobatinnen turnen an Kristallleuchtern, als wären es Lianen. Auf drehbaren Trampolin-Matratzen hüpfende Männer und Frauen geben dem Begriff "Bettenwechsel" eine ganz neue Bedeutung. Engel, Seiltänzer, Luft- und Brettakrobaten bewegen sich zwischen Himmel und Erde. Die 62 Artisten, unterstützt von Musikern, erfüllen den Traum mit Leben. Dank Anmut und Ausdrucksstärke, Kraft und Poesie. Die Übergänge zwischen atemberaubender Luftakrobatik und romantisch-theatralischen Momenten sind in der gefeierten Show wunderbar fließend. Nicht nur, weil bei der Rückfahrt die Straßen freier sind, schwebt man als Besucher förmlich nach Hause.

"Corteo" bis 10.2, jeweils 20.00, Grand Chapiteau (S Billwerder-Moorfleet + Shuttlebus), Amandus-Stubbe-Straße, Karten zu 41,50 bis 101- unter der Abendblatt-Tickethotline T. 30 30 98 98