Das griechische Wort für Wirtschaft heißt Oikonomia und klingt ähnlich wie der Name eines Reeders, dessen Geschäfte trotz der ökonomischen Krise seines Heimatlandes bestens zu laufen scheinen: George Economou, 59, hat Schiffbau studiert, besitzt eine der größten Reedereien Griechenlands, interessiert sich aber nicht nur für Schiffe, sondern auch für Kunst. Seit einigen Jahren kauft er weltweit auf Auktionen ein - von Altmeistern bis zu Zeitgenossen - und treibt mitunter die Preise gewaltig in die Höhe.

Der Grieche trägt gern Jeans und wirkt gar nicht so, wie man sich einen weltweit tätigen Geschäftsmann vorstellt, der auf der Forbes-Liste der reichsten Unternehmer immerhin auf Rang 707 geführt wird. Mit Hamburg ist Economou nicht nur geschäftlich, sondern auch in Sachen Kunst verbunden. Immerhin finanzierte er der Hamburger Kunsthalle ein schickes Café, das zum Dank seinen Namen erhielt.

Erst im vergangenen Jahr gab er Einblicke in seine hochkarätige Kunstsammlung, als er die "George Economou Collection" erstmals in der neu eröffneten Städtischen Galerie Athen der Öffentlichkeit präsentierte. Gut möglich, dass der Grieche, der mit dem "Spiegel" gern über deutsche Kunst und grundsätzlich nicht über die griechische Krise sprechen wollte, seine Sammlung irgendwann auch in Deutschland, vielleicht sogar in Hamburg zeigen wird.