Die Chancen von Helmut Thoma, sein Volks.TV zu starten, haben sich erheblich verschlechtert.

Die Chancen von Helmut Thoma, sein Volks.TV zu starten, haben sich erheblich verschlechtert. Bekanntlich möchte der Gründungsgeschäftsführer von RTL Deutschland mit einem Mantelprogramm dieses Namens bei mehreren deutschen Ballungsraumsendern, unter ihnen auch Hamburg, auf Sendung gehen. Am Donnerstag verkündete Thoma nun, dass er wegen bürokratischer Schwierigkeiten bei den Vertragsverhandlungen mit Geldgebern den Sendestart auf das Jahresende verlegen müsse. Den Start von Volks.TV hatte er zuvor schon mehrfach verschoben. Eine weitere Verschiebung könnte für ihn aber höchst unangenehme Folgen haben: Die Kooperationsvereinbarung, die er mit den beteiligten Sendern geschlossen hat, sieht vor, dass die TV-Kanäle aus dem Projekt aussteigen können, wenn Volks.TV bis zum 30. September nicht auf Sendung ist. Offenbar erwägen nun mehrere Sender, einen solchen Schritt zu vollziehen. Sie sollen, wie es in Branchenkreisen heißt, zumindest nicht bereit sein, zu den bisherigen Konditionen weiter mit Thoma zusammenzuarbeiten. Das Ausscheiden aber auch nur eines Senders würde das komplette Projekt infrage stellen.

AC alias Andreas Clausen, bis Juni Moderator der Morningshow von Alsterradio, ist wieder aufgetaucht: Er fängt am Montag als Video (!) Online Redakteur beim Wettbewerber Radio Hamburg an. Offenbar will der Hamburger Marktführer sein Internet-Portal um Bewegtbilder erweitern.

Ausgesprochen emotional ging es vorvergangenen Donnerstag beim Abschied des bisherigen Gruner+Jahr -Chefs Bernd Buchholz zu. Höhepunkt der tränenreichen Veranstaltung in der G+J-Kantine war eine Rede von Buchholz' Nachfolgerin Julia Jäkel. Sie habe ihrem Vorgänger viel zu verdanken, sagte sie mit feuchten Augen - insbesondere in letzter Zeit habe er sie sehr unterstützt. Spontan ergriff daraufhin Buchholz das Mikrofon. Seine Nachfolgerin spreche von ihrer Berufung zur Geschäftsführerin zu der aus der Fusion der Verlagsgruppe Living mit den G+J-Frauenzeitschriften entstanden Life-Gruppe. Sie könne den Vertrag nicht unterschreiben, habe sie ihm damals gesagt. Sie sei schwanger. "Und?" habe er geantwortet: "Kriegste deine Arme nicht mehr um deinen Bauch rum?"

Apropos Julia Jäkel: Vergangene Woche war in der Printfassung dieser Kolumne zu lesen, das neue G+J-Vorstandsmitglied gehe für drei bis vier Wochen in Urlaub. Natürlich haben auch Manager ein Recht auf Ferien. Aber dass Führungskräfte unmittelbar nach der Berufung auf eine neue Position wochenlang den Dienst schwänzen, ist eher ungewöhnlich. Folglich ging Frau Jäkel nicht drei bis vier Wochen, sondern drei bis vier Tage in Urlaub - unser Fehler. Und da wir gerade beim Thema sind: Der Verfasser dieser Kolumne geht ebenfalls in Urlaub. Und zwar genau für einen Monat - äh, quatsch - für eine Woche. Kommende Woche gibt es diese Kolumne jedenfalls nicht. Die nächste Ausgabe von "Medienmacher" erscheint am 13. Oktober.