Im Zeitschriftenhaus am Baumwall wird heftig über neue Chefredakteure für die verlagseigenen Titel “Stern“, “Geo“ und “Gala“ spekuliert.

Seit der Beförderung von Julia Jäkel zum Vorstand von Gruner Jahr wird im Zeitschriftenhaus am Baumwall heftig über neue Chefredakteure für die verlagseigenen Titel "Stern", "Geo" und "Gala" spekuliert. Dass die Managerin nicht lange fackelt, wenn ihr der Kurs eines Redaktionsleiters nicht passt, bekam zuletzt "Brigitte" -Chefredakteur Andreas Lebert zu spüren, von dem sie sich Anfang August trennte. In Verlagskreisen heißt es, es sei sinnvoll, noch ausstehende Chefredakteurswechsel zeitgleich zu vollziehen. Ein schrittweises Vorgehen könnte die Redaktionen des Hauses verunsichern. Nach Stand der Dinge ist aber bisher offenbar nur ein Wechsel halbwegs fix: An der Spitze der "Gala" soll Peter Lewandowski durch Christian Krug ersetzt werden. Den ehemaligen "Max" -Chefredakteur machte Jäkel 2010 zum Editorial Director von G J Corporate Editors, wo der Verlag seine Kundenmagazine produziert. Unklar ist wohl nur, ob der Wechsel schon Anfang der Woche vollzogen wird oder erst eine Woche später nach Jäkels Rückkehr aus einem drei- bis viertägigen Urlaub. Dass der stellvertretende "Stern"-Chefredakteur Dominik Wichmann eines Tages seinen Chefs Thomas Osterkorn und Andreas Petzold nachfolgt, steht im Prinzip ebenfalls fest. Nur wann das geschehen wird, weiß niemand zu sagen. Gänzlich ungeklärt ist dagegen offenbar die Nachfolgeregelung bei "Geo", wo der 61-jährige Chefredakteur Peter-Matthias Gaede die Geschäfte führt.

Noch vor Ende der Ausschreibung am 1. Oktober soll es bei der zuständigen Niedersächsischen Landesmedienanstalt (NLM) Pläne für die Vergabe der Sendeplätze für unabhängige Dritte bei RTL geben. Große Sender müssen sie aus Gründen der Vielfaltssicherung unabhängigen Anbietern zur Verfügung stellen. In Senderkreisen heißt es, ein Planspiel sehe vor, die Sendeplätze der sogenannten ersten Sendeschiene am Sonntag, Dienstag und Mittwoch abermals der DCTP des Filmemachers Alexander Kluge zu überlassen. Mit Schiene zwei mit Sendeplätzen am Sonnabend und Sonntag soll demnach wieder die hannoversche AZ Media bedacht werden - allerdings unter Auflagen. So soll sich AZ Media verpflichten, die beiden Sendeplätze am Sonnabend zwischen 9.15 Uhr und 10 Uhr an die übrigen Interessenten abzutreten. Deren Zahl liegt bisher bei etwa 30, was heißen würde, dass ihre Sendungen nur dreimal im Jahr laufen würden. Aber so soll wohl Klagen unterlegener Bewerber vorgebeugt werden. NLM-Vize-Direktor Dietmar Füger sagt, seine Anstalt werde sich erst nach Ausschreibungsende mit der Vergabe beschäftigen.

"Zeit"- und "SZ"-Magazin kooperieren: In ihren Ausgaben vom 6. und 7. Dezember werden sich beide Beilagen dem Thema "Konkurrenz belebt das Geschäft" widmen. Die Geschichten und Kolumnen beider Titel sollen ausdrücklich aufeinander Bezug nehmen. Ziel der auf eine Ausgabe beschränkten Zusammenarbeit sei ein "heftübergreifender spielerischer Wettstreit", heißt es.