Nur 70 Minuten dauert das Hamburg-Debüt von Kiwi-Pop-Küken Kimbra im Gruenspan. Aber es dürften mit die besten Minuten des Jahres sein.

Hamburg. Die Ananas kann trommeln! Es ist nicht einfach, im Gruenspan neben der extrovertierten neuseeländischen Sängerin und Songschreiberin Kimbra aufzufallen. Aber Schlagzeuger Stevie McQuinn mit seiner Ananas- oder Sesamstraßen-Bert-Frisur zieht auch viele Blicke auf sich. Er und seine Mitstreiter geben den tollen Songs von Kimbras Debütalbum "Vows" live eine Extraportion Wucht. So kann die erst 22 Jahre junge Newcomerin mit "Limbo" lässig unter gängigen Genregrenzen durchtauchen.

Nur 70 Minuten dauert das Konzert im gut gefüllten Saal, aber sie gehören zu den besten Konzertminuten des Jahres. Die luftigen und dennoch komplexen Gratwanderungen zwischen 80er-Pop, Rock, Jazz und Motown-Soul sind der schiere Wahnsinn. Jeder Song wie das rhythmische "Posse", das verträumte "Two Way Street" oder die überkandierte finale Soul-Ballade "Withdraw" eröffnet eine völlig neue Klangwelt, in die wir staunend eintauchen.