Dahingesagte Sätze wiegen oft schwerer als beabsichtigt. Das bekam Thalia-Intendant Joachim Lux im Kultwerk zu spüren. In einem Interview hatte er behauptet, ein IT-Spezialist, der Theater besuche, sei sicher ein besserer IT-Spezialist als einer, der nie dorthin gehe. In der von der Journalistin Gabriele Heise moderierten Gesprächsrunde sah sich der Theatermacher mit zwei auf Effizienz bedachten Technokraten konfrontiert: dem Mathestudenten Julius Plenz und dem Diplom-Wirtschaftsingenieur Sahab Din, der noch nie im Theater war.

Doch Lux schlug sich wacker, er stellte klar, dass Theater nicht arbeitsfähiger machen solle. "Sein Zweck ist gerade das Zweckfreie, aber nicht Sinnfreie." Es sei ein soziales Ereignis und eine Schule der Wahrnehmung, die den Menschen in seiner Gesamtheit bilde und bereichere. Dass IT-Spezialisten auf ihre Weise auch kreativ seien, bestritt er nicht, zeigte sich aber wenig überzeugt. Die Kluft zwischen den Vertretern zweier Welten blieb trotz sanfter Annäherungen bestehen. Genau darum sind die Kultwerk-Konfrontationen ein Muss!