Er liebt es zuzupacken. Im Theater wie in der Werkstatt. Darum gründete Michael Jurgons 2002 die freie Theatergruppe Die Theatermacher. Mit ihr wagt der 54 Jahre alte Regisseur jetzt den Wechsel in eine neue Hamburger Spielstätte: die "Burg" in der Barmbeker Bugenhagenkirche. In den letzten Jahren war er häufig mit seinem Ensemble auf Gastspieltour durch deutsche Lande - nun ist er glücklich, in Hamburg ein künstlerisches Zuhause gefunden zu haben.

Sein privates Heim hat er hier schon längst. "Ausschließlich mit dem Theater verheiratet zu sein ist nicht meine Sache", sagt der gebürtige Sachse, der an Manfred Wekwerths Institut für Schauspielregie Berlin ausgebildet wurde. "Ich brauche die Familie als Heimat und Ankergrund." Mitte der 90er-Jahre, als er Regisseur am Staatstheater Schwerin war, hatte Jurgons seine Frau, eine Journalistin, kennengelernt. "Die Liebe hat mich nach Hamburg geführt." Hier wohnt er seit zwölf Jahren, ist stolzer Vater von Greta, 10, und Elsa, 13.

Nun hofft er, seinen zweiten Traum zu verwirklichen: dass die Burg als eine Art Festung der Theaterkunst vom Publikum angenommen wird. Dann könnte er sich auch seinen dritten erfüllen: ein eigenes Haus zu bauen. "Am liebsten Fachwerk - mit viel Holz. Balken zusammenzuzimmern ist doch ein gutes Gegengewicht zur Kopfarbeit des Inszenierens." Michael Jurgons ist ein wahrer Kunst-Handwerker.