"Wenn ich älter bin, schreibe ich Bücher." Diese Idealvorstellung, weiß Karsten Flohr, haben viele Journalisten. Der 61-jährige Hamburger hat vor mehr als 30 Jahren selbst öfters Texte für diese Rubrik verfasst und Zeitgenossen "menschlich" gesehen. Da war er noch Lokalredakteur beim Abendblatt. Nun ist er selbst der Beschriebene. Weil er sich seinen Traum verwirklicht hat - und Bücher schreibt.

Mit "Zeiten der Hoffnung" ist soeben sein zweiter Roman erschienen; eine Verfilmung der Geschichte einer verbotenen Liebe im Ersten Weltkrieg ist bereits geplant. Sein erster Roman dürfte noch mehr Hamburger interessieren. "Leah - eine Liebe in Hamburg" spielt im Grindelviertel. Als er dafür keinen Verlag fand, hat er es eben selbst herausgegeben. Nun erscheint es als E-Book.

Seine Liebe zur Geschichte ist noch recht frisch. "In der Schule wird einem das Fach ja eher vermiest", sagt der Vater zweier erwachsener Kinder, der in Wellingsbüttel aufgewachsen ist und nun mit seiner Frau, einer Bibliothekarin, in Sasel lebt. Aktuell befasst sich der freie Wissenschaftsjournalist mit untergegangenen Kulturen. "Das ist irrsinnig spannend, mein Traumberuf wäre Archäologe." Da passt es irgendwie, dass der Autor auch in seiner Freizeit dafür sorgt, dass Altes nicht in Vergessenheit gerät - als Pianist des Jazz-Trios Three to get ready mit Titeln der US-Legende Dave Brubeck.