Kulturstaatsminister Bernd Neumann kündigte Unterstützung für die Bergedorfer Sternwarte an. Der Bund könnte die Dachsanierung mittragen.

Hamburg. "Kleine Geschenke erhalten die Freundschaft": Frei nach diesem Motto kündigte Kulturstaatsminister Bernd Neumann gestern bei seinem Rundgang durch das Gelände der Bergedorfer Sternwarte an, dass der Bund den dortigen Förderantrag wohl positiv entscheiden werde. Konkret heißt das: Von den 90 000 Euro, die die Hamburger Sternwarte, wie sie offiziell heißt, für die Dachsanierung des Eingangsgebäudes des Großen Refraktors beantragt hat, wird der Bund wohl die Hälfte bezahlen.

Das ist schön, reicht aber natürlich nicht aus, um die historisch höchst bedeutsame Institution so zu sanieren, wie es einem Kandidaten für das Unesco-Weltkulturerbe angemessen wäre. Davon konnte sich Neumann in Begleitung des argentinischen Generalkonsul Fernández Salorio selbst überzeugen, zum Beispiel als er das Gebäude des Großen Refraktors besuchte, dessen Kuppelverkleidung so schadhaft ist, dass sich das Dach nicht mehr öffnen lässt. Dabei ist in den letzten Jahren in Bergedorf viel geschehen. So hatte der Senat voriges Jahr 1,1 Millionen Euro aus dem Topf der Konjunktursondermittel zur Sanierung des Meridiankreises zur Verfügung gestellt, die Bezirksversammlung Bergedorf brachte 500 000 Euro für den Ausbau des Besucherzentrums auf.

Die Idee, die Bergedorfer Sternwarte gemeinsam mit dem ganz ähnlichen Observatorium in La Plata für das Weltkulturerbe zu nominieren, lobten sowohl Neumann als auch Salorio. Er müsse als Staatsminister zwar neutral sein, halte Bergedorf jedoch für einen würdigen Kandidaten, meinte Neumann, der auf Einladung von CDU-Fraktionschef Dieter Wersich angereist war. Wersich war jedoch abwesend und ließ sich vom Bergedorfer CDU-Kreisvorsitzenden Dennis Gladiator vertreten, weil er vor der Bürgerschaft sprechen musste.