Das Filmfest Hamburg eröffnet mit “Valley of Saints“, einem Debütfilm aus Kaschmir. Die 20. Ausgabe des Festivals beginnt am 27. September.

Hamburg. Der Eröffnungsfilm setzt den Ton für ein Festival. Er ist Einstimmung und Versprechen, Impulsgeber und Weckruf. Das Filmfest Hamburg, das am 27. September sein 20. Jubiläum begeht, hat sich (wie so oft) für einen ungewöhnlichen Eröffnungsfilm entschieden: "Valley of Saints" ist der erste Langfilm des in Kaschmir geborenen Regisseurs Musa Syeed, der heute in New York lebt.

"Kaschmir ist auf der cineastischen Landkarte ein weißer Fleck. Es gibt kaum Kinos und selbst der Hauptdarsteller, ein Laienschauspieler, hat bis heute 'Valley of Saints' noch nie auf einer Leinwand gesehen. Wir wollen unseren Zuschauern Kaschmir auf diese Weise vorstellen; die beeindruckende Natur und die Mythen der Vorfahren auf der einen und die bei uns oft vergessene politische Instabilität in dieser Region auf der anderen Seite", begründet Festivalleiter Albert Wiederspiel seine Wahl, die abseits liegt von dem, was das deutsche Kinopublikum für gewöhnlich geboten bekommt.

Die US-amerikanisch/indische Koproduktion, gedreht in Kaschmir, wurde international mehrfach ausgezeichnet, unter anderem auf dem Sundance Film Festival. Im Mittelpunkt steht der junge Bootsmann Gulzar, der am idyllischen Dal-See in einem einfachen Stelzenhaus lebt.

Um Armut und Krieg zu entkommen, beschließt er, nach Delhi zu gehen. Dieser Plan wird durch eine über ganz Kaschmir verhängte Ausgangssperre vereitelt. Gulzar lernt die Wissenschaftlerin Asifa kennen, die für eine Umweltstudie Wasserproben aus dem See entnimmt. Als beiden das Ausmaß der Umweltverschmutzung klar wird, gerät Gulzars Welt aus den Fugen.

"Valley of Saints" läuft bei in der Sektion "Drei Farben Grün" - einer Reihe von Umweltfilmen in Kooperation mit der Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt Hamburg die bewegen, nicht belehren wollen, wie die Festivalmacher versprechen. Globale, ökologische und politische Umwälzungen, so viel steht jetzt bereits fest, werden auch beim diesjährigen Filmfest Hamburg nicht zu kurz kommen.