Für viele ist Kultur ein unverzichtbares Gut, manche sehen Einsparbedarf in diesem Bereich. Wir dokumentieren die Reaktionen.

Hamburg. Mit einem deutschlandweit einmaligen, spartenübergreifenden Protest haben sich 66 Hamburger Künstler und Kulturschaffende am Montag im Abendblatt gegen geplante Kürzungen im Kulturetat positioniert. Kultursenatorin Karin von Welck kündigte daraufhin an, für ihren Etat zu "kämpfen". Dass das Thema einen Nerv in der Stadt trifft, zeigen auch die Reaktionen der Bürger und Leser:

"Kultur ist eine Art Lebensmittel, hat etwas Existenzielles und birgt ein Stück Lebensqualität in sich. Ohne sie hätte ich das Gefühl, ein Stück ärmer zu sein. Zudem ist sie ein wichtiger Bestandteil unserer Bildung - Einsparungen sind hier fehl am Platz."

Gisbert Schmidt, Farmsen

"Auch das kulturelle Erbe Hamburgs gehört zur Kultur. Wird hier der Rotstift angesetzt, wären alle Anstrengungen der letzten Jahre, das personell unterbesetzte Denkmalschutzamt mit mehr Mitteln auszustatten, umsonst gewesen."

Helmuth Barth, Freunde der Denkmalpflege e. V., per E-Mail

"Wie hoch war noch mal das Jahreseinkommen von Kerner und Beckmann? Wäre da nicht der eine oder andere Euro an Spende für die Stadtteilkultur drin? Wohlgemerkt: Kulturpolitik ist wichtig und Geld für Kultur darf nicht leichtfertig gekürzt werden. Wenn aber nach den Bankstern nun schon die Medien-Millionarios anfangen, nach Steuergeldern zu greinen, da ist was faul."

Armer Poet, Online-Kommentar

"Es wäre schlimm, wenn zum Beispiel Vergünstigungen gestrichen werden würden, denn dann könnte sich eine Familie mit mehreren Kindern keine Eintritte mehr leisten. Das wäre katastrophal."

Uda Fischer, Eimsbüttel

"Als ob der Kulturbereich nicht wie alle Bereiche der Stadt aufgefordert ist, zu versuchen, seinen Teil zur finanziellen Verbesserung des Hamburger Haushalts beizutragen."

Klaus-Peter Koppelmann, per E-Mail

"Sicher wird Frau Welck um ihren Etat kämpfen, dabei darf sie aber nicht vergessen, dass das Sparen im Etat alle Etats betrifft. Hier ist zu überlegen, ob das Geld, das zur Verfügung steht, auch richtig eingesetzt wird. Es helfen keine Inszenierungen, die sich als Flop erweisen und ihre Kosten nicht wieder einspielen. Auch die Kultur-Einrichtungen haben wirtschaftlichen Prinzipien zu folgen."

Ulrich Schauer, Online-Kommentar

"Die Kultur ist doch das, was den Menschen ausmacht. In dieser harten Zeit, in der von den Medien ständig Angst geschürt wird, ist es doch umso wichtiger, Mensch zu sein!"

M. Erler, Online-Kommentar

"Kultur ist das, was wir einer späteren Generation einmal hinterlassen, daran sollte nicht gespart werden."

Paskale Theodoridis, Harburg