"Ich habe nie aus Spaßgespielt, aber immer mit Spaß", sagt Klaus Stoppel. Ein feiner Unterschied, zumal als Berufsmusiker. Klaus Stoppel, Jahrgang 1950, ist Cellist. Seit mehr als 40 Jahren spielt er bei den Hamburger Philharmonikern, war lange Mitglied des Bayreuther Festspielorchesters, lehrt an der Musikhochschule in Lübeck - und in Ohlstedt, wo er mit seiner Frau Petra und Hund in einem Haus mit wunderschönem Garten am Ende einer Sackgasse lebt, organisiert er die Sommerliche Musikakademie. In diesem Jahr zum 25. Mal. Es war seine Idee, internationale Musikstudenten an den Stadtrand zu holen, wo sie in Familien privat einquartiert werden und von Musikprofessoren in Meisterklassen neun Tage lang unterrichtet werden.

Musik spielte immer eine große Rolle im Leben von Klaus Stoppel, seine Frau ist studierte Flötistin, im Wohnzimmer steht ein Flügel, daneben ein Cembalo. Mit Jahren hat der gebürtige Lübecker angefangen, Cello zu spielen, "mit zwölf wusste ich, dass das eines Tages mein Beruf werden soll". Seine Söhne, beide inzwischen aus dem Haus, haben irgendwann aufgehört, Instrumente zu spielen, wie das manchmal so ist. "Da hab ich auch Schuld", gibt Stoppel offen zu, "da war ich oft zu kritisch."

Zur Entspannung setzt er sich derzeit gern an das kürzlich restaurierte Cembalo, eine Viertelstunde präludieren, einfach so. "Ja!", sagt Klaus Stoppel und lacht: "Zum Spaß!"