Mitten im Wasserstrahl steht Max von Redecker auf der grünen Wiese. Mit dem struppigen blonden Haar und dem breiten Grinsen sieht er selbst fast aus wie eines der Kinder, die um ihn herumspringen. Aber eben nur fast. Denn der 31-Jährige ist hochgewachsen. Und wer mit ihm über die Kinderferienfreizeit Lüttville spricht, die er auf dem Gelände des Dockville-Festivals in Wilhelmsburg leitet, der merkt schnell: Hinter der jugendlichen Euphorie schimmert der Ernst des Pädagogen durch.

"Das Programm ist viel Arbeit, aber die Kinder geben mir das eins zu eins zurück", sagt der junge Mann, der im restlichen Jahr als Lehrer an der Stadtteilschule in Bahrenfeld Politik, Geschichte und Philosophie unterrichtet. "Als Lehrerkind lag die Entscheidung nahe, das auch zu machen", erzählt Redecker, der in einem Dorf bei Geesthacht aufwuchs, bevor er nach Hamburg kam. Von seiner Wohnung im Karoviertel aus zieht er regelmäßig los, um in Klubs wie dem Pudel Disco- und House-Platten aufzulegen.

Trotz des Aufwands freut Redecker sich immer wieder auf sein Elbinsel-Engagement. "Es ist spannend, wie sich die Kids von Jahr zu Jahr entwickeln", erzählt er. Und die Neugier ist ganz beiderseits. "Max, wann bringst du dein Kind mit?", ruft ihm einer der Kleinen entgegen. Seinen einjährigen Sohn Anton nimmt Redecker ab und zu mit nach Wilhelmsburg. Früh übt sich, wer ein Lüttville-Kind werden will.