“Wo Lokis Blumen blühen“, diesen Titel trägt das bodenständige Portrait über die verstorbenen Ehefrau von Altkanzler Schmidt. Heute Abend im NDR.

Hamburg. Ein wenig sieht es so aus, als würde der Frosch gewürgt. Dabei ist er eigentlich bei Loki Schmidt, Hamburgs bekanntester Naturschützerin, in versierten Händen. So hat die Amphibie die Demonstration der Artenvielfalt im Diekmoor sicherlich auch gut überstanden. Hier, gleich hinter dem Haus der im Oktober 2010 verstorbenen Ehefrau von Altkanzler Helmut Schmidt im Neubergerweg in Hamburg, startet die NDR-"NaturNah"-Dokumentation "Wo Lokis Blumen blühen". Sie nimmt einen mit Archiv- wie aktuellen Aufnahmen mit zu Schauplätzen von Loki Schmidts Schaffen, etwa in den Botanischen Garten Hamburg - Loki Schmidts "zweites Zuhause", wie sie sagt. Auch wenn sie sich dort nur "eingeschlichen" habe.

Sehr persönlich und sehr bodenständig macht sich Reporterin Kristina Gruse - seit Kurzem Sprecherin beim "Hamburg Journal" - auf den Weg durch die Hansestadt, um Menschen zu treffen, die mit Loki Schmidt die Liebe für die Natur, speziell die Pflanzenwelt, teilten und teilen. Und die heute im Dienst der Loki-Schmidt-Stiftung das Anliegen der Namensgeberin fortführen.

So erfährt der Zuschauer, dass die ehemalige Lehrerin nicht nur die Aktion "Blume des Jahres" ins Leben rief. Sondern dass sie sich auch schon früh für den Ankauf von Grundstücken für Naturschutzzwecke starkgemacht hat. Für ihre Belange habe sie den Namen ihres Mannes "schamlos ausgenutzt", sagt sie in einer der alten Aufnahmen, und die Augen der Hanseatin funkeln dabei derart unter ihrem adrett kurz geschnittenen Pony, das man ausrufen möchte: Ja, so war sie, unsere Loki!

Die NDR-Dokumentation ist kein Hochglanz-Porträt; sie ist natürlich, unaufgeregt, dem Thema angepasst. "Mehr Achtsamkeit für die Natur", das war es, was Loki Schmidt erreichen wollte. Sagt Biologe Lothar Frenz, während er auf dem Bauch im Rasen liegt, um auf die spezielle Nachwuchsform von Gras hinzuweisen. Genau hingesehen, das habe Loki Schmidt, mit der er "Das Naturbuch für Neugierige" schrieb. Wenn Karen Elvers mit Kindern über die Boberger Düne stapft, um die Bewegungsweise von Insekten kennenzulernen, oder Axel Jahn im heute bewaldeten Diekmoor nach Torfmoosresten sucht, dann merkt man: Loki Schmidts Anliegen lebt in ihrer Stiftung nicht nur theoretisch, sondern äußerst praktisch fort. So waren es Mitarbeiter der Stiftung, die die erste Biberburg in Hamburg entdeckten. Ihre Filmaufnahmen dieses heimlichen Rückkehrers werden in dieser Dokumentation gezeigt.

"NaturNah - Wo Lokis Blumen blühen", heute, 18.15 Uhr, NDR