Der Kinderfilm “Pommes essen“ schmeckt der ganzen Familie
Wie und wo die Currywurst erfunden wurde - darüber gab bereits "Die Entdeckung der Currywurst" vor vier Jahren im Kino Aufschluss. Hamburg war damals Ort des Geschehens, doch auch in Duisburg schätzt man Gegrilltes und will "Pommes essen". Mehr als das: Hier gibt es sogar die beste Currysoße der Welt zu schlecken, und zwar in der Frittenbude von Frieda Frey (Anneke Kim Sarnau) und ihren drei Töchtern. Das geheime Rezept hat Frieda vom verstorbenen Vater geerbt - sehr zum Unwillen ihres Bruders Walther (Smudo von den Fantastischen Vier), der zwar mit seiner "Pommes-King"-Kette das Ruhrgebiet imbissmäßig beherrscht, aber nicht unumschränkt. Nun könnte seine Stunde schlagen. Denn: Frieda muss zur Kur, ihre drei Mädels sind auf sich gestellt. Ausgerechnet jetzt wird der Stellplatz für den Wurststand im Fußballstadion ausgeschrieben.
Currywurst oder Karriere, geldscheffelnde Imbisskette oder heimelige Frittenbude - das sind die handlungstragenden Konflikte, die Tina von Traben in diesem amüsanten und unterhaltsamen Kinderfilm aufeinanderprallen lässt. Dabei geht es vor allem um die Selbstbehauptung der drei Mädchen, die nicht nur Schule, Praktikum und Mutters Bude meistern, sondern sich auch noch gegen die Intrigen des Onkels wehren müssen. Ohne Zusammenhalt geht da gar nichts, und so ganz nebenbei werden auch noch Arbeitslosigkeit und wirtschaftliche Not im Ruhrgebiet verhandelt.
Neben den jungen Schauspielerinnen überzeugen auch inszenatorische Ideen wie jene lustigen Zeichentricksequenzen, die einzelne Szenen verbinden, und Opa Frey, der das Geschehen aus dem Off kommentiert.
Bewertung: empfehlenswert
"Pommes essen" D 2012, 85 Min., o. A., R: Tina von Traben, D: Anneke Kim Sarnau, Luise Risch, Marlene Risch, Tabea Willemsen, Smudo, täglich im Abaton, UCI Mundsburg, Zeise; Internet: www.pommesessen.de
(mira)