Brandbrief wegen Finanznot an der Staatsoper. 13 Millionen Euro für Deichtorhallen

Hamburg. Nur einen Tag nach der umjubelten Nijinsky-Gala hat Hamburgs Ballettintendant John Neumeier eindringlich vor nicht ausgeglichenen Tarifsteigerungen gewarnt. Er mache sich "große Sorgen" um die Zukunft der Hamburgischen Staatsoper, schreibt Neumeier in einem Brandbrief, den das Abendblatt dokumentiert, und sagt einen "Minusbetrag von über 2,5 Millionen Euro" voraus. "Das Resultat wäre ein Ensemble, das nicht mehr zu den großen in Deutschland zählen würde, ohne internationale Gaststars sowieeine kleinere Ballettschule", so John Neumeier. "Mein Herz ist schwer."

Aber es gibt auch eine gute Nachricht aus der Hamburger Kulturpolitik - eine Millionenzusage an die Deichtorhallen. Mit 13 Millionen Euro soll die schwer investitionsbedürftige nördliche Halle, in der aktuelle Kunst gezeigt wird, grundsaniert werden. Fünf Millionen Euro seien bereits im Haushaltsplan 2012 eingestellt, weitere acht Millionen stünden nach den Haushaltsberatungen im Juni für 2013 fest zur Verfügung, bestätigte Behördensprecher Stefan Nowicki dem Abendblatt. Die dringend notwendigen Bauarbeiten (es war bereits zu Tropfschäden an Kunstwerken gekommen) werden voraussichtlich im nächsten Sommer beginnen und zur Folge haben, dass die Halle ein Jahr schließen muss.