Er war seiner Zeit immer ein Stück voraus. Lange vor "Dittsche" moderierte Bernd Begemann Mitte der 90er-Jahre eine Fernsehshow im Bademantel. Doch die Verantwortlichen von N 3 setzten die Sendung nach drei Folgen wieder ab. Zu unaufgeräumt empfanden sie damals Begemanns Apartment in Rothenburgsort, wo "Bernd im Bademantel" aufgezeichnet wurde. Spätestens damals wurde Begemann zur Kultfigur der Hamburger Szene, morgen steht er im Knust wieder auf der Bühne.

Begemann, 1962 in Braunschweig geboren, im Alter von drei Monaten von einer Tierarztfamilie in Bad Salzuflen adoptiert, gilt mit seinen lakonischen Songs als der Vater der sogenannten Hamburger Schule. Doch mit seinem intelligenten Deutsch-Pop war er damals ein paar Jahre zu früh dran, große Hits feierten später andere mit weniger pointierten Texten.

Doch Bernd Begemann hat nie aufgegeben und den vor 25 Jahren begonnenen Weg beharrlich fortgesetzt. Etwa 100 Konzerte gibt der überzeugte Anzugträger im Jahr, manchmal mit Band, oft als Solist. Dann begleitet er seine Songs und seine Erzählungen nur mit seiner großen roten Gibson-Gitarre. Heute muss er wieder los und seine Frau und die sechsjährige Tochter Belinda daheim in Altona lassen. In Bremen gibt er ein Solokonzert, bevor morgen im Knust der Jahresabschluss gefeiert wird. Dann mit Band und vielen Freunden im Publikum.