Die gebürtige Brasilianerin Dillon (“Tip Tapping“) sang in der ausverkauften Prinzenbar allerliebst über die komplizierten Momente des Lebens.

Hamburg. Schüchtern stakst Dillon auf die Bühne der ausverkauften Prinzenbar. Die langen Haare verdecken das Gesicht der Sängerin, der Kontakt zum Publikum beschränkt sich auf ein knappes "Vielen Dank". Etwas verloren wirkt sie inmitten der dröhnenden Electrobeats, die ihr Partner für diesen Abend, MIT-Mitglied Tamer F. Özgönenc (Synthie, Drumcomputer, zwei Macs), durch die Boxen schickt.

Eigentlich keine Überraschung, denn wer ihr großartiges Album "This Silence Kills" hört, weiß sofort, dass diese 23-Jährige kein flippiges Partygirl ist, sondern eher zur Grüblerinnen-Fraktion zählt. Was den minimalistischen Songs nur guttut. Um Liebe geht es bei Dillon sehr oft, um schwierige, unerwiderte natürlich. Besungen mit einer nur äußerlich zarten Stimme, bei der der Furor stets mitschwingt. Nach 45 Minuten - inklusive dem Mini-Hit "Tip Tapping" - ist alles vorbei, und Dillon hat sogar einmal gelächelt. Nur mit dem Mund zwar, nicht mit den Augen, aber immerhin.