Die Werke des Hamburger Malers werden künftig in einem privat finanzierten Museum am Nordwest-Eingang des Jenischparks gezeigt.

Hamburg. Wer im Jenischpark Richtung Elbe blickt, sieht am jenseitigen Ufer die ehemalige Elbinsel Finkenwerder. Dort wurde 1901 Eduard Bargheer geboren, einer der bedeutendsten Hamburger Künstler des 20. Jahrhunderts. Bargheer war Mitglied der Hamburgischen Sezession, lebte während der NS-Zeit überwiegend zurückgezogen in Italien und gehörte später zu den erfolgreichsten Künstlern der Bundesrepublik. Von 1935 bis zu seinem Tod 1979 besaß er ein kleines Fischerhaus in Blankenese, in dem bis heute seine beiden Nachlassverwalter Dirk Justus und Peter Silze leben.

Vor allem ihrer Initiative ist es zu danken, dass Eduard Bargheer schon bald im Jenischpark ein eigenes Museum erhalten wird. Dank einer Reihe glücklicher Umstände kann das Projekt jetzt realisiert werden. "Voraussetzung dafür waren Spenden in Höhe von mehr als zwei Millionen Euro, die von mehreren privaten Unterstützern, vor allem aber von der Hermann-Reemtsma-Stiftung und der Hans-Otto und Engelke Schümann Stiftung aufgebracht wurden", sagt Dirk Justus.

Vor etwa drei Jahren hatten die beiden Nachlassverwalter erfahren, dass das Gebäude des ehemaligen Gartenbauamtes am nordwestlichen Eingang zum Jenischpark frei werden würde. "Ein Museum in Sichtweite von Bargheers Heimatort Finkenwerder und in direkter Nachbarschaft zum Jenischhaus und dem Ernst-Barlach-Haus war einfach ein Traum", sagt Peter Silze, der gemeinsam mit seinem Partner im vergangenen Jahr die Stiftung Eduard-Bargheer-Museum initiierte.

Museumsträume

Mit einem Projekt, das die ebenso ästhetische wie behutsame Umnutzung und Umgestaltung der vorhandenen Gebäude des Gartenbauamtes vorsieht, konnte die Stiftung die Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt überzeugen. "Auch die Kulturbehörde unterstützt unser Projekt. Wir haben allerdings zugesichert, dass wir das Museum aus eigener Kraft errichten und dauerhaft betreiben werden", sagt Peter Silze.

"Möglich wird das, weil die Hans-Otto und Engelke Schümann Stiftung bereits einen Betriebskostenzuschuss für die ersten fünf Jahre zugesichert hat. Trotzdem brauchen wir weitere Spenden", ergänzt Justus. Die Chancen dafür stehen nicht schlecht, denn der Förderkreis hat schon jetzt 150 Mitglieder. Die Pläne sehen vor, im Hauptgebäude etwa 900 Quadratmeter Ausstellungsfläche zu schaffen. Hier sollen künftig wechselnde Ausstellungen vor allem mit Werken von Bargheer, aber auch von Künstlern gezeigt werden, die in Beziehung zu ihm gestanden haben. Zum Park hin wird dem Gebäude eine architektonisch gegliederte Glasfassade vorgesetzt, hinter der eine etwa 15 Meter lange Intarsienwand zu sehen ist, die Bargheer 1953 für das Unileverhaus gestaltet hatte. Der ehemalige Geräteschuppen soll zu zwei Dritteln als Depot genutzt werden, während das restliche Drittel dem Atelier im Jenischpark für die museumspädagogische Arbeit zur Verfügung steht. Hinzu kommt ein Café, für das jener Teil des ehemalige Gewächshauses restauriert und umgestaltet werden soll, der für die IGA 1963 erbaut wurde. Wenn alles nach Plan läuft, und bis jetzt sieht es danach aus, wird das neue Museum bereits im Frühjahr 2013 eröffnet.

"Die Verbindung von Kunst und Natur, die für Bargheers Werk so wichtig ist, kommt hier auch in Kooperation mit dem Jenischhaus und dem Ernst-Barlach-Haus auf wunderbare Weise zum Ausdruck", schwärmt Dirk Justus.

Info: www.bargheer-museum.de